(TS) An der diesjährigen Herbstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Alt-Mölln nahm auch Möllns Gemeindewehrführer Sven Stonies teil und überbrachte u.a. die allerherzlichsten Grüße der Möllner Kameradinnen und Kameraden. Zum Abschluss der Versammlung ergriff er noch einmal das Wort und zitierte auf Wunsch des Alt-Möllner Wehrführers Sven Schultze nachfolgenden Text aus der Chronik der Möllner Feuerwehr:

„…Ein ganz gefährliches Feuer der damaligen Zeit war, als am 15. Juni1893 gleich 18 Scheunen in der Schmilauer Straße niederbrannten.  Unvergesslich blieb den Möllnern der heldenhafte Mut, den damals der Fahrer der großen Spritze, Fuhrmann Carl Grabow, bewies. Die Scheunen brannten auf beiden Seiten der Straße und um eine Brandbekämpfung noch schwieriger werden zu lassen, blies den Löschmannschaften ein heftiger Wind direkt die Flammen ins Gesicht. Von ihrer Seite aus war einfach nicht an den Brandherd heranzukommen. Da schwang sich der Fahrer Grabow in den Sattel des Leitpferdes und preschte mit der Spritze durch das Feuer zur richtigen Seite hin. Er meinte hinterher nur, als Schleswiger Husar hätte er im Krieg 1870/71 schlimmere Ritte mitmachen müssen.

Zur Bekämpfung dieses Feuers war auch die Spritze der Brandwehr aus Alt-Mölln herbeigeeilt. Der Magistrat bedankte sich für diese Hilfeleistung nach beendetem Einsatz bei der Spritzenmannschaft und lud Sie ein, sich erst einmal im Hamburger Hof zu stärken.

Nun, eine Erfrischung war angebracht und dem Stadtsäckel wohl auch zuzumuten, schließlich waren es ja nur eine Handvoll Leute. Doch wie groß war das Erstaunen, als die Rechnung dafür eintraf: 

3 Flaschen Kümmel, 115 Glas Bier und 157 Butterbrote!

Diese Alt-Möllner Spritzenmannschaft musste ein wahrer Weltmeister im Essen und Trinken gewesen sein.

Vorsichtig, mit Diplomatie fragte der Magistrat daraufhin beim Gemeindevorstand an, ob es wohl mit den auf der Rechnung aufgeführten Esswaren und Getränken seine Richtigkeit haben könnte. Die Antwort, die nach wenigen Tagen eintraf, war verständlich. Da am selben Tage Reichstagswahlen stattgefunden hatten, wurde im Gastraum auch viel diskutiert, woran sich anwesende Fremde mit beteiligten. So sei es sicher nicht ganz ordnungsgemäß zugegangen, dem Brandmeister sei einfach die Übersicht verloren gegangen. Der Magistrat schwieg und zahlte.“

 

 

Nach diesen Ausführungen überreichte der Wehrführer der FF Alt-Mölln Sven Schultze dem völlig überraschten Möllner Wehrführer mit den Worten, dass nun  nach 123 Jahren die „alten Schulden“ der FF Alt-Mölln beglichen sind, ein Präsent. Dieses enthielt: 

    eine 3-Liter Flasche Kümmelkorn, 2 Packungen Rama und 2 Mettwürste.

Lang anhaltender Beifall aller Anwesenden begleitete diese Übergabe. Möllns Wehrführer bedankte sich für das Präsent und berichtete hierüber auf dem nächsten Dienst der Möllner Wehr. Die Mettwürste wurden nach dem Dienst von den anwesenden Möllner Blauröcken sofort verspeist. 

Praesent FF Alt Moelln