Orkantiefs Xavier und Herwart sorgten für 68 Einsätze

(TS) Einen festen Platz im Jahreskreis der Möllner Feuerwehr nimmt der Laternenumzug ein. Am 28. Oktober startete um 18.30 Uhr begleitet von den Spielmannszügen der FF Mölln und der Ratzeburger Schützengilde sowie des Musikzuges der FF Hammoor nun schon zum 16. mal der große und sehr beliebte Laternenumzug durch das Hansaviertel. Bereits seit 17.00 Uhr konnten sich die Besucher über die Fahrzeuge und Gerätschaften der FF Mölln informieren. Die Feuerwehrkräfte konnten immer wieder in strahlende Kinderaugen blicken, wenn die Jungen oder Mädchen ganz stolz hinter dem Lenkrad eines Feuerwehrfahrzeuges saßen. Über 60 Möllner Blauröcke sorgten für einen reibungslosen Verlauf der Veranstaltung. Der Dank der Möllner Wehr geht an alle, die diese Veranstaltung unterstützt und so zum Gelingen beigetragen haben. Ein besonderer Dank geht an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Breitenfelde, die während des Umzuges mit einem Fahrzeug in Bereitschaft standen sowie dem Ortsverband des Möllner DRK.

Lange muss man in der Chronik der Wehr blicken, um einen so einsatzintensiven Monat zu finden. Vor allem die beiden Sturmtiefs „Xavier“ und „Herwart" sorgten für 67 wetterbedingte Einsätze. Auffällig war hierbei, dass im Gegensatz zu früheren Herbst- und Winterstürmen sehr viele Gebäude durch umstürzende Bäume in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dies haben selbst altgediente Möllner Blauröcke in dieser Form noch nicht erlebt.

 

01.10. Aufgrund eines technischen Defektes löste die Brandmeldeanlage der Möllner Jugendherberge einen Alarm aus. Die um 7.14 Uhr alarmierten Kräfte brauchten somit nicht tätig zu werden und verbuchten diesen Einsatz als Fehlalarm.

05.10. Im Rahmen der nachbarlichen Löschhilfe wurden von der FF Ratzeburg um 8.33 Uhr Atemschutzgeräteträger angefordert. Wenig später rückten 18 Möllner zur Unterstützung in die Kreisstadt aus. Vor Ort bekämpften die bereits anwesenden Kräfte mehrerer Feuerwehren das Feuer in einem Einfamilienhaus. Letztendlich wurden die Möllner Kräfte aber nicht mehr eingesetzt. Und kehrten um 10.00 Uhr ins Gerätehaus zurück.

05.10. Nachdem im September das Sturmtief „Sebastian“ für zahlreiche Einsätze der FF Mölln gesorgt hatte, traf an diesem Nachmittag das Sturmtief „Xavier“, das am frühen Nachmittag als sogenannter Schnellläufer auch über den Kreis Herzogtum Lauenburg zog, mit seinem Sturmfeld und orkanartigen Böen auch den Möllner Bereich. In der Königsberger Straße wurden eine 32-jährige Möllnerin durch umstürzende Bäume lebensgefährlich und ein 16-jähriger leicht verletzt.

Die teilweise orkanartigen Böen des Sturmtiefs sorgten für 33 Einsätze der FF Mölln. So beseitigen die Einsatzkräfte in der Zeit von 14.08 Uhr bis 22.51 Uhr umgestürzte Bäume, Baumkronen und größere Äste von Straßen und Gehwegen sowie von Gebäuden. Zum Teil wurden gefährdete Bereiche zudem gesichert. Hier wurden die Bäume später durch Mitarbeiter der Forst bzw. durch Firmen beseitigt. Stellenweise wurden sie dabei von Kräften des Möllner THW und der Möllner Stadtforst unterstützt. Das erste Hilfeersuchen erreichte die Kameraden der FF Mölln um 14.08 Uhr. In der Hafenstraße hatten sich aufgrund der starken Böen Teile eines Daches gelöst. Lose Teile wurden mit Hilfe der Drehleiter entfernt. Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Kräfte der FF Mölln rückten zur Stralsunder Straße (Baum auf Haus), zur Königsberger Straße, zum Wasserkrüger Weg, zur Sterleyer Straße, zum Wolliner Weg, zum Görlitzer Ring, zum Erdbeerweg (Baum auf Haus), zum Schäferkamp, zum Quellenhof, zum Grambeker Weg, zur Kolberger Straße (Baum auf Schuppen), zur Schmilauer Straße, zur Straße am Ziegelsee, zur Feldbäckerei, zur Wittenburger Straße, zur Rankestraße (Baum auf Haus), zum Klosterstieg, zum Birkenweg, zum Hagenbeckweg (Baum auf einem Pkw), zur Schönberger Straße, zur Massower Straße (Ast auf Pkw), zum Waldhallenweg, zur Kaiser-Friedrich-Straße, zur Breslauer Straße und zur Seestraße (Baum auf Garage) aus. Zum Abschluss wurden Kräfte der Wehr und des Möllner THW um 20.54 Uhr noch einmal bei einem Mehrfamilienhaus an der Stralsunder Straße benötigt. Nachdem die Einsatzstelle am Nachmittag nach dem Entfernen einiger Äste an den Eigentümer übergeben worden war, musste nun weitere Last vom Gebäude genommen werden. So wurden vor allem Äste entfernt, die das Dach durchschlagen hatten.

Zwischenzeitlich unterstütze die Wehr mit ihrer Drehleiter noch die Freiwilligen Feuerwehren aus Tramm, Talkau, Wentorf a/S, Niendorf a.d. St. und Grambek bei der Beseitigung von Sturmschäden.

05.10. Noch während die Möllner Blauröcke mit der Beseitigung von Sturmschäden beschäftigt waren, erreichte sie um 18.51 Uhr die Meldung über ein Feuer in der Posener Straße. Hier brannte beim Eintreffen der Einsatzkräfte ein großer Holzschuppen mit angebautem Hühnerstall in voller Ausdehnung. Bei der Brandbekämpfung wurde die FF Mölln durch die FF Grambek unterstützt. Die ebenfalls alarmierte FF Breitenfelde wurde nicht mehr benötigt.

06.10. Um aus einer Baumkrone, die über eine Fahrbahn ragte, abgebrochene Äste zu entfernen, forderte die FF Sierksfelde um 8.45 Uhr zur Unterstützung die Möllner Drehleiter an.

07.10. Eine umgestürzte Eiche blockierte einen Wanderweg am Mühlengraben. Spaziergänger alarmierten daraufhin um 18.38 Uhr die FF Mölln. Da keine Gefahr von diesem Baum mehr ausging, wurde der Bereich gesichert und dem Bereitschaftsdienst der Stadt Mölln übergeben. Dieser sperrte den Wanderweg.

08.10. Um 15.27 Uhr erreichte die Einsatzkräfte die Meldung, dass in einem Haus an der Lützower Straße ein Rauchwarnmelder angesprungen war. Nachdem sich die Einsatzkräfte Zutritt zur Wohnung verschafft hatten, stellten sie fest, dass der Melder von der Decke gefallen war. Dadurch war der Alarm ausgelöst worden.

09.10. Auf Bitten der FF Horst rückte um 18.15 Uhr die Drehleiter aus. Mit deren Hilfe wurden im Gemeindegebiet abgebrochene Äste aus einem Baum entfernt.

10.10 Die Stadtgärtnerei bat an diesem Vormittag zweimal um Unterstützung bei der Beseitigung abgebrochener Äste aus Baumkronen. Mit Hilfe der Drehleiter konnten so am Fuchspaß abgebrochene Äste entfernt werden. Am Lankauer Weg konnten die Einsatzkräfte allerdings nicht helfen.

11.10. Um 22.12 Uhr wurde die FF Mölln alarmiert, weil ein Rauchwarnmelder der Möllner Jugendherberge einen Alarm ausgelöst hatte. Nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte und der Kontrolle des Bereiches stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte.

13.10. Drei Mitglieder Wehr sicherten einen Laternenumzug in der Möllner Altstadt ab.

14.10. Die um 3.31 Uhr alarmierten Kameraden der Wehr streuten im Bereich des Vorkamps eine ca. 500 m lange Flüssigkeitsspur ab. Dieser nächtliche Einsatz war zugleich der 230. im Jahr 2017.

14.10. In einem Gebäude des Robert-Koch-Parks steckte aufgrund eines technischen Defektes eine Frau in einem Fahrstuhl fest. Die um 11.23 Uhr alarmierten Kräfte der Wehr konnten die Frau aus ihrer misslichen Lage befreien.

14.10. Zum dritten Einsatz des Tages wurden die Möllner Blauröcke um 22.39 Uhr zu einem Wohnungsbrand in einem Block am Wasserkrüger Weg gerufen. Nach dem Öffnen der Tür durch einen Schlüsselträger stellte sich heraus, dass der Alarm des Rauchwarnmelders durch ein angebranntes Essen ausgelöst worden war. Das Essen wurde vom Herd genommen. Anschließend wurde die Wohnung belüftet. Die 33 Einsatzkräfte kehrten 23.15 Uhr ins Gerätehaus zurück.

15.10. 22 St.-Florians-Jünger eilten um 2.05 Uhr erneut zum Gerätehaus. In der Klaus-Groth-Straße hatten Unbekannte einen Müllcontainer angezündet. Das Feuer konnte unter Einsatz von Atemschutz schnell gelöscht werden.

23.10. Nachdem sich im Kreuzungsbereich Wasserkrüger Weg / Berliner Straße ein Verkehrsunfall ereignet hatte und ein 18-jähriger in seinem Fahrzeug eingeklemmt war, wurde um 6.56 Uhr die FF Mölln alarmiert. Der junge Mann konnte mittels hydraulischem Rettungsgerät aus dem Fahrzeug befreit werden. Anschließend wurde er ins Krankenhaus gebracht.  

Während der Rettungsarbeiten war der Wasserkrüger Weg in diesem Bereich gesperrt. Dies hinderte mehrere Kraftfahrer aber nicht daran, sich über die Sperrung hinwegzusetzen und durch die Unfallstelle zu fahren. Um Zeit und einen kleinen Umweg zu sparen, nahmen sie dabei billigend eine Gefährdung der Feuerwehreinsatzkräfte in Kauf.  

26.10. Drei Mitglieder der FF Mölln sicherten in der Zeit von 18.30 Uhr bis 19.30 Uhr einen Laternenumzug der Kindertagestätte Till Eulenspiegel ab.

29.10. Der dritte schwere Herbststurm der Saison „Herwart" sorgte in der Nacht zum Sonntag mit seinen orkanartigen Böen auch im Möllner Stadtgebiet für zahlreiche Einsätze. In der Zeit von 2.07 Uhr bis 12.00 Uhr wurden durch die Einsatzkräfte der FF Mölln 26 sturmbedingte Einsätze abgearbeitet. Dabei galt es Gefahrenstellen, die meistens durch umgestürzte Bäume verursacht wurden, zu beseitigen oder abzusichern. Aufgrund der hohen Anzahl der Einsätze wurde die Möllner Wehr wie schon am 5. Oktober durch das Möllner THW unterstützt.

Um 2.07 Uhr riefen die Funkmeldeempfänger die Möllner Blauröcke zum ersten Einsatz. In der Sterleyer Straße blockierte ein umgestürzter Baum die Straße. Nach einer kurzen Pause rückten die Einsatzkräfte zum Waldhallenweg aus. Um 4.13 Uhr erreichte die Einsatzkräfte die Nachricht, dass drei Bäume ein Haus am Kiefernweg getroffen und teilweise das Dach durchschlagen hatten. Nachdem die Bäume entfernt worden waren, übernahm das THW das Abdichten des Daches. Nahezu zur gleichen Zeit hatte auch Auf den Dämmen ein umstürzender Baum ein Holzhaus getroffen und das Dach durchschlagen. Wenn auch in beiden Fällen die Schlafzimmer betroffen waren, kamen die Bewohner mit dem Schrecken davon. Gegen 4.30 Uhr fuhr ein Pkw im Gudower Weg gegen einen umgestürzten Baum. Die Einsatzkräfte zersägten den Baum und übergaben die Einsatzstelle der Polizei. Der Fahrer blieb glücklicherweise unverletzt. Im weiteren Verlauf rückten Kräfte u.a. zur Schmilauer Straße (4.41 Uhr), zur Hirschberger Straße (5.05 Uhr), zur Sterleyer Straße (5.30 Uhr und 6.43 Uhr) ), zum Wasserkrüger Weg (6.02 Uhr), zur Straße Auf der Heide (6.58 Uhr), zum Ohlendörp (7.11 Uhr – hier waren zwei Bäume auf ein Haus gestürzt. Ein Baum wurde von der Feuerwehr entfernt, der zweite nach Anforderung des THW mit einem Kran und der Drehleiter entfernt.), zur Humboldstraße (7.30 Uhr – Baum auf Haus), zum Spechtgrund (8.12 Uhr), zur Berliner Straße (8.15 Uhr), zum Waldhallenweg (8.19 Uhr / 8.32 Uhr und 9.42 Uhr), zur Rehnaer Straße (9.05 Uhr) zur Straße Im Langen Moor (9.41 Uhr – Baum auf Pkw) und zur Straße auf dem Herrenland (10.59 Uhr) aus. Zwischenzeitlich wurden in der Altstadt noch lose Bauplanen gesichert bzw. entfernt. Der Sturm hatte zudem in der Seestraße ein geparktes Motorrad umgeworfen. Die Einsatzkräfte streuten eine kleine Menge ausgelaufener Betriebsstoffe ab.

29.10. Um 13.22 Uhr sowie um 15.13 Uhr wurde die Drehleiter der Wehr von den Freiwilligen Feuerwehren aus Grambek und aus Talkau benötigt. Mit ihrer Hilfe konnten abgebrochene Äste, die auf Straßen zu fallen drohten, aus Baumkronen entfernt und die Gefahrenstellen somit beseitigt werden.

30.10. Mit Hilfe der um 15.57 Uhr von der FF Tramm angeforderten Drehleiter konnten abgebrochene Äste aus Baumkronen im Gemeindegebiet entfernt werden.